Mikronährstoffe und MS: Die wichtigsten Vitamine & Co im Überblick (2024)

Inhalt

Mikronährstoffe sind für unsere Gesundheit unerlässlich. Die meisten dieser Vitalstoffe müssen wir unserem Körper täglich über die Nahrung zuführen, da wir sie kontinuierlich aufbrauchen und nicht selbst produzieren können.

Bei der Multiplen Sklerose (MS) ist eine ausreichende Versorgung mit bestimmten Vitaminen & Co besonders wichtig. Denn bestimmte Mikronährstoffe können Entzündungsprozesse im Körper positiv beeinflussen.

Mit einer gesunden Ernährung kannst du den Bedarf an wichtigen Mikronährstoffen in der Regel decken und so deinen Krankheitsverlauf der MS günstig beeinflussen.

Andererseits könnte sich bei einem Mangel an bestimmten Mikronährstoffen das Krankheitsbild auch verschlechtern.

Durch die Mikronährstoffmedizin kann die klassische Behandlung der MS wirksam unterstützt werden. Hierbei spielt die entzündungshemmende Wirkung vieler Vitamine, Mineral- und Pflanzenstoffe, Aminosäuren und Omega-3-Fettsäuren eine große Rolle.

Denn einige wichtige Mikronährstoffe können dir dabei helfen, die Symptome der MS zu lindern, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen, dich vital zu halten und dir so zu mehr Lebensqualität verhelfen.

Welche Vitamine & Co besonders hilfreich sind, um die Symptome zu lindern und die MS positiv beeinflussen zu können und ob es sinnvoll ist, diese bei einem Mangel durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) zu ergänzen, darum geht es in diesem Artikel.

Was sind Mikronährstoffe?

Deine Ernährung macht dich nicht nur satt. Über die Nahrung führst du deinem Körper Nährstoffe zu, die er braucht, um zu funktionieren und um gesund zu bleiben.

Dabei unterscheiden sich die Nährstoffe in

  • Mikronährstoffe: Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe, Aminosäuren und Fettsäuren, diese sorgen dafür, dass alle Prozesse in deinem Körper einwandfrei ablaufen und
  • Makronährstoffe: Fette, Kohlenhydrate und Proteine, die deinem Körper Energie liefern.
Mikronährstoffe und MS: Die wichtigsten Vitamine & Co im Überblick (1)

Wie entsteht ein Mangel an Mikronährstoffen?

Der Körper kann den Großteil der Mikronährstoffe nicht speichern und baut diese noch dazu schnell ab.

Dadurch, dass uns Nahrung stetig zur Verfügung steht, können wir die Speicher der Makronährstoffe problemlos füllen. Durch ungesundes Essen übersteigen wir dabei jedoch häufig den Bedarf an Fetten, Kohlenhydraten und Proteinen.

Bei der Versorgung mit Mikronährstoffen tun wir uns dagegen schwerer. Da der Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen in immer geringen Mengen in den einzelnen Nahrungsmitteln enthalten ist.

Gründe eines Nährstoffmangels sind vielfältig

Die Faktoren lassen sich auf folgende Bereiche eingrenzen:

  • Die Nahrungsqualität: Die Böden enthalten zunehmend weniger Nährstoffe. Tiere werden nicht mehr artgerecht gehalten und werden mit Kraftfutter gefüttert.
  • Umweltbelastungen.
  • Lange Transportwege.
  • Die Lagerung.
  • Die Zubereitung.
  • Ernährung mit zu viel Zucker, Weißmehl, zu viel (falschem Fett) und dem Verzehr von zu wenig Lebensmitteln mit hoher Nährstoffdichte.
  • Einen ungesunden Lebensstil: zu wenig Bewegung, zu viel Stress und Nährstoffräuber, wie Alkohol, Zigaretten und Medikamente.

Bei der Vielzahl der Faktoren ist es wenig wunderlich, dass ein Mangel an Mikronährstoffen heutzutage weiterverbreitet ist, als man denkt.

In der Nationalen Verzehrstudie II wird dargestellt, dass die Versorgung mit den meisten Vitaminen und Mineralstoffen in Deutschland im Schnitt zwar gut ist. Doch bei genauer Betrachtung der Ernährungssituation wird deutlich, dass in Deutschland die Zufuhr der lebensnotwendigen Nährstoffe nicht erreicht wird.1

Und im 13. DGE-Ernährungsbericht wird die Versorgungssituation der deutschen Bevölkerung mit ausgewählten Nährstoffen dargestellt. Dabei stammen die Daten aus der repräsentativen Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS) des Robert Koch-Instituts (RKI).2

Die Grafik verdeutlicht, dass Deutsche die Zufuhrempfehlungen für Vitamine und Mineralstoffe in Teilen nicht erreichen und spricht für sich:3

Mikronährstoffe und MS: Die wichtigsten Vitamine & Co im Überblick (2)

Für den Erhalt der Gesundheit spielt die ausreichende Zufuhr der lebensnotwendigen Nährstoffe also nachweislich eine wichtige Rolle. Für MS-Betroffene umso mehr. Auf welche Nährstoffe MS-Betroffene besonders achten sollten und warum, erfährst du jetzt.

Welche Mikronährstoffe sind bei MS wichtig?

Bei der chronisch-entzündlichen Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose (MS) identifiziert das Immunsystem körpereigene Nervenzellen fälschlicherweise als Krankheitserreger und greift den eigenen Körper an. Bei der fortschreitenden MS kommt es zu Entzündungen im zentralen Nervensystem (ZNS) dort greifen die fehlgesteuerten Immunzellen die Nervenfasern an und zerstören die schützende Hüllschicht (Myelin), die die Nervenfasern umgibt und versorgt.

So entstehen unzählige Schäden, die zu vielen unspezifischen, zumeist unsichtbaren Symptomen, wie Missempfindungen und Gefühlsstörungen in Armen und Beinen, Muskelsteifheit und Verkrampfungen, Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue), Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen (Kognition), Depressionen, Lähmungen und anderen führen.

Ziel jeder MS-Behandlung ist es daher, die Entzündungsreaktionen unter Kontrolle zu bringen, um die Symptome zu lindern, die Anzahl der Schübe zu verringern und das Voranschreiten der Krankheit zu verlangsamen oder bestenfalls gar zu stoppen.

Bis jetzt ist die Multiple Sklerose nicht heilbar. Sie lässt sich jedoch mit Medikamenten behandeln.

Dabei kann die klassische Behandlung durch die Mikronährstoffmedizin erfolgreich unterstützt werden. Denn vor allem die entzündungshemmende Wirkung vieler Vitamine, Mineral- und Pflanzenstoffe spielen dabei eine große Rolle.

Übersicht der wichtigsten Mikronährstoffe bei MS

  • Vitamin D hat eine regulierende Wirkung auf das Immunsystem und beeinflusst entzündliche Vorgänge.
  • Vitamin K, ein wichtiger Cofaktor von Vitamin D, spielt eine wichtige Rolle in Stoffwechselprozessen und ist maßgeblich am Zusammenwirken von Calcium und Vitamin D beteiligt.
  • Mineralstoffe: Calcium und Magnesium sind ebenfalls wichtige Cofaktoren von Vitamin D. Calcium ist an zahlreichen Prozessen beteiligt. Unter anderem an der Weiterleitung von Reizen im Nervensystem und der Stabilisierung der Zellwände. Magnesium stabilisiert die und entspannt die Muskel- und Nervenfunktionen.
  • Spurenelemente wie Selen und Zink schützen das Myelin.
  • Antioxidantien, wie Vitamin E und Coenzym Q10 schützen das Myelin und Coenzym Q10 kann Müdigkeitserscheinungen lindern.
  • Omega-3-Fettsäuren bremsen die Produktion entzündlicher Botenstoffe und stoppen Entzündungen.
  • B-Vitamine schützen die Nervenfunktion und dienen der Versorgung des Myelins.
  • Alpha-Liponsäure kann Entzündungen lindern und die Nervenfunktion schützen.

Mit der Liste der o.g. Mikronährstoffe erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es handelt sich hierbei um die wichtigsten Nährstoffe, auf die ich während meiner ausführlichen Recherchen im Kontext der ganzheitlichen Behandlung bei MS aufmerksam geworden bin.

Dazu zählen etliche Studien und einige Bücher*, die ich auf meiner Empfehlungsseite für dich verlinkt habe, falls du dich eingehender damit beschäftigen möchtest.

Referenzwerte für Mikronährstoffe

In diesem Artikel gebe ich, anders als in meinen bisherigen Artikeln, keine Referenzwerte zu den aufgeführten Mikronährstoffen an. Denn auf der Seite der Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) findest du jetzt ein Referenz-Tool.

Mit dieser Anwendung kannst du dir deine individuellen Referenzwerte nach einzelnen Kriterien wie Geschlecht, Alter/Altersgruppen, Nährstoffen und speziellen Werten für Menschen in bestimmten Lebenssituationen, wie Schwangerschaft und Stillzeit heraussuchen und anzeigen lassen. Mit nur wenigen Klicks kannst du dir deine Daten als PDF oder als Exel-Datei herunterladen.

Mikronährstoffe und ihre Wirkweise

Nachfolgend gebe ich dir einen kurzen Überblick über die Wirkweise der einzelnen Nährstoffe, um deine Lesezeit nicht überzustrapazieren und den Umfang des Artikels nicht zu sprengen. Zu einigen dieser Nährstoffe habe ich bereits ausführliche Artikel verfasst, auf die du bei Bedarf zugreifen kannst.

Vitamin D

Die Wirkung von Vitamin D wird bereits seit Jahrzehnten intensiv erforscht und es besteht kein Zweifel daran, dass Vitamin D zu den wichtigsten Substanzen für unsere Gesunderhaltung und unser Wohlbefinden zählt, da es auf nahezu alle Bereiche unseres Körpers Einfluss nimmt.

Vitamin D hat eine Wirkung auf:

  • Das Immunsystem,
  • den Mineralstoffhaushalt,
  • auf das Herz-Kreislauf-System und auf
  • Nerven und Gehirn.

Im Gegensatz zu anderen Vitaminen wird Vitamin D durch die Sonneneinstrahlung vom Körper selbst gebildet und nur circa 20 % des Bedarfs wird über die Nahrung gedeckt.

Es ist nicht verwunderlich, dass es aufgrund unseres Lebensstils, der Ernährung, der geografischen Lage Deutschlands und die Verwendung von Sonnenschutzmitteln mit hohen Lichtschutzfaktoren zur Blockierung der körpereigenen Vitamin-D-Synthese und so zu einem weitverbreiteten Vitamin-D-Mangel kommt. Wie die obige Grafik anschaulich verdeutlicht.

Da Vitamin D regulierend auf das Immunsystem wirkt und insbesondere zur Kontrolle von Entzündungsreaktionen beiträgt, spielt es gerade für Menschen, die an Multiple Sklerose erkrankt sind, eine bedeutende Rolle.

Im Artikel „Multiple Sklerose und Vitamin D – Wie du einen Mangel erkennst und behebst“ berichte ich ausführlich über das Sonnenvitamin. Warum und wie ich für einen optimalen Vitamin-D-Status im Rahmen meiner ganzheitlichen Behandlung bei MS sorge und wie du einen guten Vitamin-D-Status erreichen kannst.

Vitamin K

Das fettlösliche Vitamin K kann nicht vom Körper selbst hergestellt werden. Es muss ihm über die Nahrung zugeführt werden.

Vitamin K ist unter anderem maßgeblich beteiligt:

  • Am Zusammenwirken von Calcium und Vitamin D.
  • Beim Transport und bei der Verwertung von Calcium,
  • der Regulation der Zellteilung,
  • der Erhaltung normaler Knochen,
  • der Blutgerinnung und unerlässlich für die Wundheilung.

Da die Speicherkapazität begrenzt ist, solltest du es täglich über die Nahrung zuführen. Die Lebensmittel, die Vitamin K enthalten, sind überwiegend pflanzlichen Ursprungs. Hierzu zählen grüne Gemüsesorten, Kräuter, Spirulina, fermentierte Lebensmittel, wie Sauerkraut und Öle wie Kürbis-, Raps- und Traubenkernöl.

Geringe Mengen sind in Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten enthalten.

Im Buch „Vitamin K2 und das Calcium-Paradoxon: Ein kaum bekanntes Vitamin als Lebensretter“ * der Autorin Kate Rhéaume-Bleue, erfährst du alles über den kaum bekannten Supernährstoff, den die Menschen früher in Hülle und Fülle konsumierten, der aber seit fast 70 Jahren von der Wissenschaft ignoriert wird.

Mineralstoffe

Calcium und Magnesium sind neben Vitamin K die wichtigsten Cofaktoren, die Vitamin D benötigt, damit der Körper es optimal verwerten kann. Darüber berichte ich im Artikel „Vitamin D braucht Cofaktoren zur optimalen Verwertung“ ausführlich.

Calcium

Calcium, auch Kalzium, ist der mengenmäßig wichtigste Mineralstoff im menschlichen Organismus und ist wichtig für die Muskel- und Nerventätigkeit, den Aufbau von Haaren, Knochen und Zähnen, für die Blutgerinnung sowie für die Abwehr von Allergien und Entzündungen.

Calcium ist an zahlreichen Prozessen beteiligt, unter anderem an:

  • An der Weiterleitung von Reizen im Nervensystem,
  • der Erregung von Muskeln,
  • der Aktivierung von Hormonen und Enzymen,
  • der Stabilisierung der Zellwände und
  • der Signalübermittlung in der Zelle.

Zu den Lebensmitteln, die besonders viel Calcium enthalten, gehören Gemüse, wie beispielsweise Brokkoli, Blattsalate, Fenchel, Grünkohl, Kohlrabi, Spinat, Tomaten, Staudensellerie (roh) und Zwiebeln.

Bei den Früchten sind es Brombeeren, Datteln, Johannisbeeren, Kiwi, Orangen und Zitronen.

Weiterhin liefern Algen, wie Spirulina, eine der Hauptzutaten des Heavy Metal Detox Smoothie, Chiasamen und Mandeln dir Calcium.

Auch ein calciumhaltiges natürliches Mineralwasser kann zu deiner Calciumversorgung beitragen.

Magnesium

Magnesium gehört zu den lebensnotwendigen Mineralien, die dein Körper jeden Tag benötigt, jedoch nicht selbst herstellen kann. Das Mineral ist an hunderten Enzymreaktionen beteiligt, die circa 80 Prozent aller Stoffwechselprozesse in deinem Körper leiten und wird in den Zellen deiner Muskulatur benötigt. Es unterstützt die Muskelentspannung, die bei den meisten MS-Betroffenen gestört ist.

Neben Kalium unterstützt Magnesium den Stoffwechsel von Calcium, B-Vitaminen und Vitamin D.

Es übernimmt vielfältige Funktionen und Aufgaben unter anderem:

  • In der Muskulatur,
  • im Nervensystem,
  • im Energiestoffwechsel und
  • in den Zellen.

Auch die Symptome der Fatigue (körperliche und/oder mentale Erschöpfung) unter der viele MS-Betroffene leiden, könnte durch einen Magnesiummangel verstärkt werden, denn Magnesium spielt bei der Energiegewinnung eine wichtige Rolle.

Eine Studie liefert Hinweise darauf, dass eine ausreichende Zufuhr von Magnesium Erschöpfungszustände wirksam lindern kann.4

Magnesium ist enthalten in Kernen, Nüssen und Samen. Gewürzen, Vollkorn- und Getreideprodukten, getrockneten Hülsenfrüchten. Gemüsesorten, wie Brokkoli, Fenchel, Ingwer, Kohlrabi und Spinat.

Die meisten Obstsorten hingegen enthalten nur wenig Magnesium. Die Banane bildet eine Ausnahme. Getrocknetes Obst, wie Datteln und Feigen enthalten deutlich größere Mengen des Minerals als frisches Obst.

Antioxidantien

sind die Helfer und wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen die sogenannten freien Radikalen. Freie Radikale werden während verschiedener Stoffwechselprodukte vom Körper selbst gebildet. Zum anderen entstehen diese aber auch durch schädliche äußere Einflüsse wie Umweltgifte, UV-Strahlung der Sonne, Alkoholkonsum und Zigarettenrauch.

Eine wesentliche Quelle für Antioxidantien ist in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Ganz besonders in Beeren, Obst und Gemüse.

Dein Körper muss ein gewisses Gleichgewicht zwischen Antioxidantien und freien Radikalen aufrechterhalten. Wird dieses Gleichgewicht gestört, kann es zu oxidativem Stress kommen. Wodurch es zu Schäden von Zellen und deren Funktionen kommt.

Die Balance zwischen Antioxidantien und freien Sauerstoffradikalen scheint bei MS-Betroffenen gestört zu sein.

So weisen Ergebnisse einer Vorstudie daraufhin, dass MS-Betroffene unter einem Mangel an fettlöslichen Antioxidantien wie Vitamin E, Coenzym Q10 und Beta-Carotin leiden. Zudem gehen die Experten davon aus, dass erhöhter oxidativer Stress während eines akuten MS-Schubs die Zerstörung des Myelins und die Entzündungsreaktion antreibt.

Durch die Einnahme von Antioxidantien könnte der oxidative Stress verringert und der Krankheitsverlauf verlangsamt werden.5

Bislang ist die Rolle der Antioxidantien bei MS nicht abschließend geklärt. Weitere Studien sind erforderlich, um den Nutzen von Antioxidantien zu bestätigen. Doch eine Nahrungsergänzung erscheint vielversprechend, um den erhöhten oxidativen Stress zu verringern.

Vitamin E

Das fettlösliche Schutzvitamin Vitamin E übernimmt vor allem eine Rolle als Antioxidans und trägt zum Schutz der Zellen vor freien Radikalen bei. Es kann unter anderem Entzündungsreaktionen abschwächen, schützt die Gehirnzellen, schützt vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und stärkt das Immunsystem.

Der Körper kann Vitamin E über grünes Blattgemüse, Getreide, Nüsse, Samen und Pflanzenöle aufnehmen.

Coenzym Q10

Coenzym Q10 ist ein vitaminähnlicher Stoff. Da der Körper es auch selbst herstellen kann, ist es im eigentlichen Sinne kein Vitamin. Q10, auch bekannt als Ubichinon, wirkt als Coenzym unterstützend auf zahlreiche Enzyme im Organismus ein und trägt wesentlich zur Zellgesundheit bei. Als fettlösliches Antioxidans dient es als Fänger freier Radikale und schützt so die Zellen.

Q10 arbeitet eng mit anderen Antioxidantien wie Vitamin E, Vitamin C und Glutathion zusammen. Es beugt Herzerkrankungen vor, verstärkt die Elastizität der Gefäße und spielt eine bedeutende Rolle im Energiekreislauf der Zellen.

Coenzym Q10 ist in Nahrungsmitteln wie Avocado, Brokkoli, Mais, Spinat, Zwiebeln, Nüssen und Samen sowie Ölen, Fisch wie Makrele und Sardinen, zu finden. Zumeist jedoch nur in geringen Mengen.

B-Vitamine

Zur Familie der wasserlöslichen B-Vitamine zählen: Thiamin (B1), Riboflavin (B2), Niacin (B3), Pantothensäure (B5), Pyridoxin (B6), Biotin (B7), Folsäure (B9) und Cobalamin (B12).

Die B-Vitamine sind für zahlreiche Stoffwechselfunktionen und lebenswichtige Prozesse im Körper zuständig. Sie unterstützen unter anderem die Konzentration und sorgen für Energie.

So sind Vitamin B12 und Folsäure (B9) für die Funktionen des Nervensystems zwingend erforderlich. Gemeinsam mit Vitamin B 2 und Vitamin B6 sind sie zudem an der Entgiftung des hom*ocystein beteiligt.

Da hom*ocystein entzündungsfördernd wirkt, schädigt es die Zellen des Nervensystems und trägt so zur Entstehung von MS bei.

Außerdem spielen die Vitamine B2, B6, B12 und Biotin (B7) eine wesentliche Rolle beim Aufbau des Myelins.

Vitamin B 12 kann entzündungsfördernde Botenstoffe hemmen. Vitamin B5 unterstützt die normale geistige Leistungsfähigkeit. Die Vitamine B2, B3, B5, B6, B9 und B12 tragen zur Verminderung von Müdigkeit bei, Vitamin B1 und Biotin (B7) können unter Umständen Erschöpfungssymptome lindern. Damit sind nur einige der wichtigen Funktionen der B-Vitamine genannt.

Da die B-Vitamine eng zusammenwirken, ist es wichtig, mit allen acht B-Vitaminen gleichermaßen ausreichend versorgt zu sein. Da die wasserlöslichen B-Vitamine üblicherweise kaum vom Körper gespeichert werden, ist eine regelmäßige oder gar tägliche Aufnahme wichtig.

Gute Lieferanten für B-Vitamine sind vor allem tierische Produkte, wie Eier, Milch, Fleisch und Fisch. Aber auch in Zerealien, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten sind sie enthalten.

Ganz besonders Vegetarier und Veganer sollten deshalb auf ihren Vitamin-B12-Spiegel achten und diesen mit Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) ergänzen, um einen Mangel zu vermeiden.

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Omega-3-Fettsäuren

Immer mehr stellen sich Omega-3-Fettsäuren als wichtiger Bestandteil für unsere Gesundheit dar. Sie gehören neben den Omega-6-Fettsäuren zu den lebensnotwendigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann und die über die Nahrung zugeführt werden müssen.

Omega-3-Fettsäuren spielen in der Ernährungstherapie von entzündlichen Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Morbus Crohn, Arteriosklerose, Fettleibigkeit und Schuppenflechte eine maßgebliche Rolle.6

Omega-3-Fettsäuren findest du in Fischen, wie Lachs, Makrelen und Thunfisch, aber auch in pflanzlichen Ölen wie Hanf-, Lein-, Raps und Walnussöl.

Wichtig ist auf das Omega-6/-3-Verhältnis zu achten, denn wenn der Anteil an Omega-6-Fettsäuren in unserer Nahrung wesentlich zu hoch ist, kommt es zu einer verstärkten Auslösung von Entzündungen im Körper. Denn während Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmend wirken, fördern Omega-6-Fettsäuren Entzündungen.

Im Artikel „Omega-3-Fettsäuren: Wie wichtig sind sie für deine Gesundheit?“ erfährst du alles Wissenswerte über die Omega-3 und die Omega-6-Fettsäuren. Was es mit dem richtigen Verhältnis von Omega-6/-3 auf sich hat und wie du eine ausreichende Versorgung sicherstellen kannst.

Wie kann ein Mangel an Nährstoffen festgestellt werden?

Solltest du die Vermutung haben, dass du vielleicht unter einem Mangel an einem oder mehreren der oben genannten Nährstoffe leidest, ist eine entsprechende Blutuntersuchung der einzig sinnvolle Weg, dies feststellen zu lassen.

Zu den sinnvollen Laboruntersuchungen bei MS gehören:

  • Vitamin D,
  • Vitamin K,
  • Magnesium,
  • Omega-3-Index,
  • hom*ocystein und ein
  • Antioxidativer Status.

Die Testung dieser Werte gehört zu den sogenannten IGEL-Leistungen, das heißt, dass diese in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen gezahlt werden.

Berate dich mit deinem behandelnden Neurologen oder deinem Hausarzt.

Mikronährstoffe und MS: Die wichtigsten Vitamine & Co im Überblick (3)

Sind Nahrungsergänzungsmittel (NEM) bei MS sinnvoll?

Wenn es dir nicht möglich ist, deinen Vitalstoffhaushalt über deine Ernährung ausreichend mit den wichtigen Mikronährstoffen zu versorgen, dann kannst du mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln (NEMs) deinen Vitalstoffhaushalt in Balance bringen und aufrechterhalten.

Doch denke daran: Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine gesunde Ernährung!

Sie können dich jedoch bei deiner MS-Erkrankung oder anderen Krankheiten unterstützen und mit wertvollen Mikronährstoffen versorgen.

Grundsätzlich solltest du deinen Arzt über jede Supplementierung von NEMs informieren, denn nur so kann eine umfassende Behandlung deiner MS sichergestellt werden. Zudem können eventuell auftretende Wechselwirkungen mit Medikamenten vermieden werden.

So kann insbesondere Magnesium die Wirkung einiger Medikamente herabsetzen. Und beim Vorliegen chronischer Nierenerkrankungen ist Vorsicht geboten. Da geschwächte Nieren übermäßiges Magnesium nicht gut ausscheiden.

Worauf solltest du beim Kauf von NEMs Wert legen?

Wenn du beabsichtigst, deine Grundversorgung mit wichtigen Mikronährstoffen sicherzustellen, solltest du beim Kauf der NEMs besonderen Wert auf

  • Eine hohe Produkt- und Rohstoff-Qualität,
  • die Deklaration aller Zutaten und Zusätze,
  • vorliegende Qualitätsprüfungen von unabhängigen Laboren und
  • Produkte, die möglichst frei von Zusatzstoffen wie Magnesiumstearat, Siliziumdioxid, künstlichen Aroma- und Farbstoffen sowie zugesetzten Zucker oder Süßstoffen sind

legen.

Denn das Angebot an Nahrungsergänzungsmitteln ist groß und viele NEMs, die sich auf dem Markt befinden, sind u.a. aufgrund der Verwendung billigster Rohstoffe und der Verwendung von Zusatzstoffen, die auch schaden können, schlichtweg ungeeignet.

Auf meiner Empfehlungsseite * findest du „Vitamine & Co“ von höchster Qualität, Reinheit und Nachhaltigkeit, die ich seit langer Zeit nutze und die ich dir persönlich empfehlen kann.

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Mikronährstoffe und MS: Die wichtigsten Vitamine & Co im Überblick (4)

Meine Erfahrungen mit Nahrungsergänzungsmitteln (NEM)

Nachdem ich den ersten Schock der Diagnose MS, im Mai 2019 überwunden hatte, begann ich mich ausführlich mit der Krankheit MS zu beschäftigen und meine Gesundheitskompetenz zu stärken. Dies führte dazu, dass ich mir ein „5-Schritte-Lebensstil-Programm“ erarbeitet habe.

Die richtige und ausreichende Vitalstoffversorgung spielt darin eine große Rolle.

Im Juni 2019 lernte ich meinen mich begleitenden Coimbra-Protokoll-Arzt kennen. Ein Arzt der ganzheitlichen Medizin. Er klärte mich über eine gesunde Ernährung bei MS und die Bedeutung der oben genannten Mikronährstoffe auf. Das führte dazu, dass ich seither regelmäßig die wichtigen Mikronährstoffe im Labor überprüfen lasse.

Bei mir wurden zu Beginn des Coimbra Protokolls (hoch dosierte Vitamin D-Therapie), dass ich anstelle der Basis-Therapie durchführte, gleich mehrere Mikronährstoff-Mängel festgestellt.

Deshalb nehme ich seitdem, trotz meiner gesunden, veganen und entzündungshemmenden Ernährung, täglich eine Reihe von Mikronährstoffen ein.

Diese Vitalstoffe stelle ich mir in einer praktischen „Medikamenten-Dosierer-Box für 7 Tage„* zusammen. Super praktisch und durch die separate Tagesration auch ideal für unterwegs geeignet.

Ich bin übrigens sehr dankbar, dass ich eine sehr engagierte Hausärztin habe, die sich auch dem Thema Nährstoffe zugewandt zeigt. Sie hat mich bereits während der Durchführung des Coimbra-Protokolls (CP) unterstützend begleitet und die erforderlichen Blut- und Urin-Untersuchungen durchgeführt, mehr dazu kannst du auch in meinem Erfahrungsbericht zum CP nachlesen.

Bis heute begleitet sie mich bei meiner ganzheitlichen Behandlung meiner MS. Bei ihr lasse ich auch die regelmäßigen Labor-Kontrollen durchführen.

So kann ich meine erforderlichen NEMs in der Dosierung anpassen und bin auf der sicheren Seite, nicht zu viel oder zu wenig der Nährstoffe einzunehmen.

Seitdem ich dafür Sorge trage, dass meine Vitalstoffdepots immer ausreichend versorgt sind, geht es mir körperlich und mental um ein Vielfaches besser. Die vielfältigen MS-Symptome, unter denen ich leide, wurden deutlich gemildert. Obwohl ich kein MS-Basis-Therapie-Medikament einnehme, habe ich die MS im Griff.

Ich führe wieder ein Leben mit mehr Lebensqualität, Lebensfreude und Vitalität.

Fazit

Um deinen Körper mit wichtigen Mikronährstoffen zu versorgen, bedarf es einer gesunden und ausgewogenen Ernährung, denn eine gute Versorgung mit diesen Vitalstoffen ist die Grundvoraussetzung für deine Gesundheit.

Die Behandlung der Multiplen Sklerose lässt sich durch die Mikronährstoffmedizin optimal ergänzen.

Durch eine ausreichende Zufuhr an Mikronährstoffen kannst du Entzündungsreaktionen unter Kontrolle bringen, die MS-Symptome lindern und das Voranschreiten der Erkrankung verlangsamen.

Bist du durch deine Ernährung ausreichend mit den wichtigen Mikronährstoffen versorgt?

Oder füllst du dein Vitalstoffdepot mithilfe von NEMs auf? Lass es mich im Kommentar wissen.

Hat dir der Blogartikel gefallen? Dann sag‘ es gerne weiter oder teile ihn auf deinen Sozial-Media-Kanälen. Damit unterstützt du meine Arbeit und hilfst anderen MS-Betroffenen, die MS besser zu bewältigen.

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Quellen

  1. https://www.mri.bund.de/fileadmin/MRI/Institute/EV/NVSII_Abschlussbericht_Teil_2.pdf, letzter Aufruf 16.02.2022
  2. https://www.dge.de/wissenschaft/ernaehrungsberichte/13-dge-ernaehrungsbericht/?L=0, letzter Abruf 16.02.2022
  3. https://www.lebensmittelverband.de/de/aktuell/20190306-deutsche-erreichen-zufuhrempfehlungen-fuer-vitamine-und-mineralstoffe-in-teilen-nicht, letzter Abruf 16.02.2022
  4. Bitarafan S, Harirchian MH, Nafissi S, et al. Nahrungsaufnahme von Nährstoffen und ihre Korrelation mit Müdigkeit bei Patienten mit Multipler Sklerose.Iran J Neurol. 2014;13(1):28-32., letzter Aufruf 16.02.2022
  5. Adamczyk, B., & Adamczyk-Sowa, M. (2016). New Insights into the Role of Oxidative Stress Mechanisms in the Pathophysiology and Treatment of Multiple Sclerosis.Oxidative medicine and cellular longevity,2016, 1973834. https://doi.org/10.1155/2016/1973834, letzter Aufruf 16.02.2022
  6. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28900017/, letzter Abruf 16.02.2022
Mikronährstoffe und MS: Die wichtigsten Vitamine & Co im Überblick (2024)
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Job: Central Manufacturing Supervisor

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Introduction: My name is Edmund Hettinger DC, I am a adventurous, colorful, gifted, determined, precious, open, colorful person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.