Kalahari Car Hire – unsere Erfahrungen mit der 4×4 Autovermietung aus Namibia (2024)

24. März 2023 - Kalahari Car Hire - unsere Erfahrungen

  • ERFAHRUNGSBERICHT

Wie treue Leser unseres Blogs wissen, waren wir für unsere Namibia-Reise auf der Suche nach einem zuverlässigen 4x4 Autovermieter, der unsere Erwartungen erfüllt. Unser Ziel war, eine Selbstfahrer-Reise mit einem Geländewagen und Dachzelt durch die wilde und unberührte Schönheit Namibias zu unternehmen, und zwar für 3 Wochen. Wir haben bereits im Vorfeld unseres Offroad-Abenteuers einiges an Recherchearbeit bei der Suche nach dem für uns richtigen Campingvermieter für Namibia investiert. All die Erfahrungen rund um die Auswahl und unseren Selbstfahrer-Trip selbst, den wir mit Kalahari Car Hire gemacht haben, wollen wir gerne an euch weitergeben, damit es euch die Suche nach dem perfekten Namibia-Roadtrip ein wenig leichter macht.

  1. Die Auswahl des Anbieters
  2. Die Fahrzeugpalette
  3. Die Übergabe
  4. Der Vertrag mit Kalahari Car Hire: was darf man (nicht)?
  5. Die Camping Ausstattung
  6. Namibia: Dachzelt oder Lodge?
  7. Services
  8. Der Reiseverlauf
  9. Unser Fazit

Die Auswahl des Anbieters

Wie ihr es wahrscheinlich auch gemacht habt, haben wir zunächst ein paar Suchbegriffe wie «Namibia Autovermietung», «Namibia Mietwagen», «Namibia 4x4 mieten», «Namibia Campingfahrzeug mieten» oder «Namibia Selbstfahrer Reise» in die Google Suche eingegeben. Das bringt dann eine ordentliche Palette an Suchergebnissen. Doch wer ist jetzt der richtige Anbieter? Wir haben uns die Mühe gemacht und zunächst alle Webseiten aus den Ergebnissen durchforstet. 4x4-Vermieter, die gar keine Webseite hatten, haben wir gar nicht kontaktiert. Es wäre uns zu schade gewesen, mit den Leuten über Telefon zu diskutieren, um schlussendlich vielleicht rauszufinden, dass es ohnehin nicht passt – zumal wir nicht mal die technische Möglichkeit dazu hatten, nach Namibia zu telefonieren.

Danach haben wir ein wenig nach dem Preis sortiert. Natürlich ist der Preis nicht immer das Wichtigste, aber wie wir festgestellt haben, bieten die meisten mehr oder weniger die gleichen oder sehr ähnliche Dienstleistungen an. Daher haben wir uns gefragt, warum wir bis zu 90 % mehr bezahlen sollten als bei den günstigsten 4x4 Namibia-Autovermietern. Daher haben wir die teuersten Anbieter aussortiert. Übrig geblieben ist eine Liste von ungefähr 8 verschiedenen Fahrzeugvermietern, die allesamt in Windhoek ihre Geschäftsstelle haben. Das macht durchaus Sinn, denn Windhoek hat neben Walvis Bay den wichtigsten der zwei internationalen Flughäfen in Namibia, und 99 % der ausländischen Gäste landen daher auch am «Hosea Kutako International Airport» in der Nähe von Windhoek.

Der Lebenszeichen-Test

Wir haben diese 8 Anbieter per Mail mit einer konkreten Anfrage (Datum/Zeitraum, Wunschfahrzeug) kontaktiert, und dabei lediglich von 4 eine Antwort bekommen. Das ist eine ziemlich traurige Rücklaufquote. Aber wer will sich im Falle eines Falles auf einen 4x4-Autoanbieter verlassen müssen, wenn nicht einmal der Erstkontakt funktioniert? Nein danke. Besonders bitter: von den grossen Platzhirschen der namibischen 4x4-Anbieter wie «Asco Car Hire» oder «Africar» kam keine Antwort. Sehr enttäuschend und für uns ein absolutes KO-Kriterium, deswegen haben wir sie aus der Auswahl ausgeschlossen.

Von den restlichen 4 Fahrzeugvermietern war einer SEHR knapp angebunden und hat nur halbe Sätze zurückgeschrieben. Da hatten wir nicht wirklich das Gefühl, dass er ein Auto vermieten möchte. Okay, kein Problem – einer weniger der unser Geld nicht möchte. Der Kontakt zu den verbliebenen drei war dann sehr gut bis gut. Am angenehmsten, zielführendsten und klarsten war die Kommunikation mit Kalahari Car Hire. Hier kamen die Antworten immer prompt und zuverlässig. Es war zwar nicht ausschlaggebend, aber bei Kalahari Car Hire wird neben Englisch und Afrikaans auch Deutsch gesprochen – bzw. geschrieben, was die Kommunikation zusätzlich erleichtert hat. Die Mietpreise für die 4x4-Fahrzeuge lagen im Mittelfeld, und da uns auch das Serviceangebot überzeugt hat, haben wir uns schlussendlich für Kalahari Car Hire entschieden. Doch war es die richtige Entscheidung? Das würde sich bald zeigen.

Die Fahrzeugpalette

Wie bei den meisten Geländewagenvermietern hat man auch bei Kalahari Car Hire die Auswahl an verschiedenen Modellen in verschiedenen Preiskategorien. Die Preisabstufungen ergeben sich dabei meist aus

  • dem Fahrzeugalter und
  • ob Manuelles oder Automatikgetriebe

Das bedeutet: wem es egal ist, ein etwas älteres Fahrzeug zu nehmen und dabei vielleicht auch auf das Automatikgetriebe verzichten kann, kann Geld bei der Tagesmiete sparen. Die Fahrzeugmodelle sind zumeist Toyota Hilux, Nissan Navara oder Ford Ranger. Allradantrieb haben in der Regel alle, oder zumindest würden wir dazu raten, auf ein 4x4-Fahrzeug zu setzen.

Wir haben uns für einen Toyota Hilux der etwas älteren Generation entschieden. Ganz einfach deswegen, weil es billiger war und wir auf unserer Reise auf das Budget achten müssen. Wer nicht so sehr wie wir die Ausgaben kontrollieren muss, kann sich den «Luxus» natürlich leisten und auf die etwas neueren, teureren Modelle zurückgreifen. Die bieten in der Regel etwas mehr Komfort, wie es bei neueren Fahrzeugen eben ist.

Unser Toyota Hilux war aus dem Jahr 2018 (unsere Reise hat im Februar 2023 stattgefunden) und war demnach knappe 4 ½ Jahre alt. Unser persönlicher Eindruck: an dem Fahrzeug hat alles gepasst! Es hatte aussen einige ganz kleine Dellen, die aber nur im richtigen Licht aufgefallen sind. Daneben auch ein paar Abriebspuren oder Kratzer, die bei der Fahrt durch die Wildnis einfach nicht zu vermeiden sind. Ansonsten war das Fahrzeug von Kalahari Car Hire wirklich Tip-Top in Schuss – sehr gepflegt, sauber und der Fahrkomfort war ausgezeichnet! Alles hat funktioniert – was nicht selbstverständlich ist. Die Schlösser des Handschuhfachs, alle Knöpfe und Schalter im Innenraum, die Klimaanlage – es gab nichts, was irgendwie klapprig oder schlabbrig war, oder gar überhaupt nicht funktioniert hat. Das hat uns sehr gut gefallen. Wer also mit dem Gedanken spielt, beim Mietpreis ein wenig zu sparen, dem können wir mit gutem Gewissen empfehlen, auch auf ein älteres Fahrzeug zurückzugreifen.

Wir hatten zwei Batterien an Board: einmal die Autobatterie und eine zweite Batterie für den Kühlschrank. Der Vorteil daran: wäre die Autobatterie einmal (aus welchem Grund auch immer) leer, hätten wir die Kühlschrankbatterie als «Starthilfe» verwenden können. Doch so weit kam es zum Glück nicht, aber es gab uns ein zusätzliches Sicherheitsgefühl. Wir kannten das von unserem Wohnmobil, wo ein ähnliches System verbaut ist.

Der hintere Bereich des Fahrzeugs (die Pritsche) hat einen Aufbau, in dem die Camping-Ausrüstung aufbewahrt wird (Canopy/Verdeck über Pickupfläche). Dort steht der Kühlschrank und alles, was man für den Roadtrip durch Namibia braucht. Bei unserem Toyota ging die Laderaumklappe (Pritschenklappe) etwas schwer auf – die klemmte ein wenig. Aber nach dem zweiten Mal Öffnen hatten wir den «Dreh» raus und wussten, wie wir sie am besten aufbekommen.

Generell möchten wir dazu erwähnen: es sind Offorad-Fahrzeuge. Wer erwartet, ein Blitz-blankes, aufpoliertes Schicki-Micki-Fahrzeug zu erhalten, der sollte sich bewusst machen, auf welches Terrain er sich begibt. Namibia ist nichts für ganz zart Besaitete. Hier gibt es wilde Strecken, Schlaglöcher und Bäche, die über die Ufer treten können. Hinter jeder Kurve könnte eine Horde Paviane warten oder ein Gesteinsbrocken oder ein umgestürzter Baum liegen. Das ist kein Computerspiel, es gibt keinen doppelten Boden und kein Auffangnetz. Das bedeutet: die Fahrzeuge haben Abnutzungsspuren von den vorherigen Mietern. Das lässt sich nicht vermeiden, und ein Unternehmen kann nicht jedes Mal ein neues Fahrzeug kaufen, nur weil ein Kratzer drinnen ist. Und ehrlich gesagt waren wir auch froh darüber. Die Laderaumklappe hatte Kratzer, die Kisten werden dort abgestellt und wir haben die Klappe auch oft genutzt, um darauf zu sitzen und die Aussicht zu geniessen. Für uns war die Abnutzung ein Zeichen, dass es in Ordnung ist. Natürlich haben wir immer aufgepasst und selbst nicht unnötige Kratzer verursacht – aber es ist und bleibt ein Offroad-Fahrzeug, da darf es auch mal dreckig und etwas ruppiger zugehen.

Die Gretchenfrage: «MANUELL» oder «AUTOMATIK»

Wir hätten manuell gewählt, weil es günstiger gewesen wäre. Aber für unseren Zeitraum war nur noch der Toyota mit dem Automatik-Getriebe verfügbar, was etwas teurer war. Braucht man in Namibia ein Automatikgetriebe? Kommt drauf an. Wir sind es gewohnt, mit Schaltgetriebe zu fahren. Die langen Strassen und der kaum vorhandene Verkehr in Namibia erfordern in der Regel auch nicht viele Schaltvorgänge. Aber es ist trotzdem angenehm, sich von der Automatik bedienen zu lassen.

Als Europäer darf man aber nicht vergessen, dass in Namibia Linksverkehr herrscht. Das bedeutet, das Steuer ist rechts, der Schalthebel ist logischerweise links vom Fahrer, und man muss auch mit der linken Hand schalten. Das braucht schon etwas Eingewöhnungsphase. Zudem muss man sich auch noch an den Linksverkehr gewöhnen. Also: wer Zweifel hat oder nicht gerne selbst schalten möchte, wählt am besten das Automatikgetriebe. Wer sich beim Autofahren generell sicher fühlt und sich gut auf neue Situationen einstellen kann, kann getrost auf das manuelle Getriebe zurückgreifen.

Die Übergabe

Die Übergabe verlief erwartungsgemäss problemlos. Wir konnten einen Shuttle-Service in Anspruch nehmen. Den Flughafen-Abholservice von Kalahari Car Hire haben wir im Bereich «Der Service» näher ausgeführt. Der Empfang war sehr herzlich. Und – was sehr angenehm war: Kalahari Car Hire ist Deutsch, oder besser gesagt unter deutscher Führung. Generell wird in Namibia als ehemalige deutsch Kolonie noch sehr viel deutsch gesprochen. Es kommt also nicht selten vor, dass man deutsche Beschilderungen findet, in einer Stadt Namens «Lüderitz» landet oder an der Strassenecke eine «Deutsche Metzgerei und Bäckerei» findet.

Wir wurden von Ann-Kathrin und Marc begrüsst und haben die ausführliche Einweisung erhalten. Natürlich gab es noch ein paar Dokumente zu unterschreiben, und nebenbei haben wir uns sehr sympathisch über unsere Reisegeschichte unterhalten. Wir brauchten eigentlich nur unseren Führerschein – doch in Namibia ist neben dem «normalen» auch der internationale Führerschein erforderlich, den darf man also nicht vergessen. Eine entsprechende Übersetzung des Führerscheins erhält man im jeweiligen Wohnsitzland – meist bei einem der Autofahrerclubs. Bezahlt haben wir vor Ort mit unserer Reise-Debitkarte von Wise. Achtung: wenn ihr eine Debit-Karte für die Zahlung verwendet, muss der gesamte Rechnungsbetrag PLUS die Kaution als Guthaben auf der Karte vorhanden sein, da bei einer Debit-Karte nicht wie bei einer klassischen Kredit-Karte erst dann abgebucht wird, wenn die Monatsabrechnung erfolgt.

Die Erklärungen am Fahrzeug waren sehr umfangreich und nicht stressig, was uns auch sehr gut gefallen hat. Wir konnten alles, was wir nicht verstanden haben, nachfragen und es wurde uns geduldig alles erklärt. Natürlich haben wir auch einen Blick auf die Ausrüstung geworfen, doch dazu später mehr. Insgesamt haben wir uns für die Übergabe fast eine Stunde Zeit gelassen. Ein Tipp von uns: wenn ihr das Fahrzeug gleich morgens abholt, habt ihr genügend Zeit, um den restlichen Tag zu nutzen. Wenn euer Flieger erst am Nachmittag landet und ihr keine andere Möglichkeit habt, dann zieht vielleicht in Betracht, die erste Nacht in Windhoek zu verbringen – entweder gleich mit dem neuen Fahrzeug oder ihr sucht euch eine Unterkunft. Über AirBNB gibt es ein reichhaltiges Angebot in jeder Preiskategorie.

Der Vertrag mit Kalahari Car Hire: was darf man (nicht)?

Wir wollen nicht zu sehr ins Detail gehen und alle Mietvertragsbedingungen durchgehen, das würde zu weit führen. Aber ganz grob zusammengefasst, was man unterschreibt:

Es gibt eine Unfalldeckung mit Selbstbehalt. Das bedeutet, wenn ihr einen Unfall habt, bei dem ein anderes Fahrzeug, ein Mensch oder ein Tier beteiligt war, dann müsst ihr den Schaden bis zur Selbstbehaltsgrenze übernehmen. Bei uns waren das 30.000 N$, was ungefähr 1.580, - EUR entspricht (Stand 03/2023). Diese 30.000 N$ Selbstbehalt kann man in verschiedenen Stufen bis auf 0 N$ reduzieren, was sich dann aber auf den Tagesmietpreis auswirkt.

Schäden an Reifen, Spiegel, Glas und Windschutzscheibe sowie am Unterboden sind in der Regel nicht gedeckt und müssen selbst bezahlt werden, ausser man wählt eine der zusätzlichen Versicherungsoptionen. Man kann das also ebenfalls mitversichern. Was jedoch NIE gedeckt ist und auch über den Selbstbehalt hinaus selbst bezahlt werden muss sind Schäden, die durch grobe Fahrlässigkeit entstehen, also beispielsweise Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss, zu schnelles Fahren, und so weiter. Aber auch das Fahren nachts auf nationalen Strassen ist nicht erlaubt – beziehungsweise es ist erlaubt, aber wenn etwas passiert, ist der Schaden nicht gedeckt. Genauso wie Schäden, die durch das «klassische» Offroad-Fahren im freien Gelände entstehen. Erlaubt (sprich: von der Versicherung gedeckte Schäden) ist hingegen immer das Fahren auf offiziellen Strassen in Namibia. Offizielle Strassen sind alle, die mit der Bezeichnung A, B, C oder D beginnen. Auch Grenzübertritte sind möglich, z.B. kann man auch nach Südafrika oder eines der anderen angrenzenden Länder fahren. Vorsicht ist nur bei Botswana geboten – hier muss man sich mit Kalahari Car Hire vorher absprechen. Eine 24h/365 Tage Pannenhilfe ist ebenfalls im Mietpreis enthalten.

Die Camping Ausstattung

Zunächst müsst ihr euch entscheiden, ob ihr MIT oder OHNE Campingausrüstung durch Namibia reisen möchtet. Wir haben die Variante MIT Ausrüstung gewählt – also mit Dachzelt und allem, was man für die Übernachtung an oder in den namibischen Campsites benötigt. Falls ihr nur das Fahrzeug OHNE Campingausrüstung mieten möchtet, könnt ihr diesen Abschnitt überspringen.

Wir waren mit der Camping-Ausstattung unseres 4x4-Fahrzeugs sehr zufrieden! Wir haben unser Equipment immer ein wenig mit dem der anderen Traveller verglichen, die wir auf unserer Reise kennengelernt haben. Dabei sind uns teilweise wirklich grosse Unterschiede aufgefallen, und wir hatten im Vergleich zu anderen Anbietern bei Kalahari Car Hire eine qualitativ hochwertige und quantitativ wirklich umfangreiche Ausstattung. Im Detail hatten wir folgendes an Board:

  • 1 Schaufel/Spaten
  • 1 Seil für Wäsche
  • 1 Abdeckplane
  • 2 Reservereifen
  • 3 Aufbewahrungsboxen
  • 1 Kompressor
  • 1 Wassertank 25 l
  • 1 Campingtisch
  • 2 Campingstühle
  • 1 Kühlbox/Kühlschrank 30 Liter
  • Reichhaltige Ausstattung für die Küche (Besteck, Töpfe, Pfannen, Schüsseln, Teller, Becher)
  • 1 Potje (3beiniger Gusseisentopf, sehr beliebt in Südafrika)
  • Mehrere Sicherungen und Reservelampen
  • Mehrere Spanngurte
  • 1 LED-Lampe
  • Diverses Werkzeug
  • 1 Verlängerungskabel mit Stromverteiler und zwei Steckplätzen
  • Bettzeug, 2x Polster, 2x Decken, 1 Leintuch, 1x Fliessdecke
  • 2 Gasflaschen mit Kochaufsätzen
  • 1 Handfeger-Set
  • 1 zusätzliches Kennzeichen

Zusätzlich haben wir erhalten, weil wir beim Übergabegespräch danach gefragt haben:

  • 1 zusätzliche Aufbewahrungsbox
  • Weitere Spanngurte
  • 1 USB-Ladegerät für den Zigarettenanzünder

Optional hätten wir noch einen Kaffeekocher mitnehmen können. Das haben wir aber nicht gemacht da wir mit Instant Kaffee unterwegs waren.

Der Treibstoff sowie Kosten für die Wartung (z.B. Öl oder Scheibenwischermittel) sind nicht im Mietpreis enthalten. Unser Toyota hatte einen Dieselmotor. Der Verbrauch unseres 4x4-Fahrzeugs lag ganz genau bei 10,07 Liter auf 100 km. Unser Mietwagen war (wie sehr viele Fahrzeuge in Namibia) mit einem Doppeltank ausgestattet. Das bedeutet, neben dem 80 l Standard-Tank war ein weiterer Tank mit 60 l verbaut, sodass man in Summe auf eine Kraftstoffmenge von 140 l kommt. Das reichte uns theoretisch für rund 1.400 km mit unserem Tank – was für Namibia mehr als ausreichend ist. Der offizielle Kraftstoffverbrauch für unseren Toyota Hilux ist mit etwa 15 l pro 100 km angegeben, aber wir waren durchgehend mit der «ECO»-Funktion unterwegs, was uns fast ein Drittel Treibstoff gespart hat und uns auf die 10 Liter Durschnitt gebracht hat. Drehmoment und Kraft brauchten wir auf den langen Geraden ohnehin nicht, daher waren wir also permanent im ECO-Modus. AdBlue oder sonstigen Schnick-Schnack gibt es in Namibia nicht. Zumindest haben wir es weder an einer Tankstelle gesehen noch haben wir jemanden getroffen, der AdBlue an seinem Fahrzeug hätte füllen müssen.

Wir haben auf unserer Reise insgesamt 4.500 km zurückgelegt. Die Kilometer sind bei Kalahari Car Hire übrigens unbegrenzt – ihr könnt also so viel Strecke machen, wie ihr möchtet. Und auch ein zweiter Fahrer ist kostenlos im Mietpreis enthalten. Es macht sich bei den langen Tagesfahrten schnell bezahlt, wenn man mal die Sitze tauschen kann. All diese Faktoren gibt es beim Preisvergleich der verschiedenen Offroad-Anbieter in Namibia zu beachten, denn manche verstecken ihre Kosten in diesen Zusatzleistungen.

Namibia: Dachzelt oder Lodge?

Dachzelt oder Lodge

Das «wilde Campen» ist in Namibia grundsätzlich nicht erlaubt. Wir haben es auch nicht gemacht, aber wir könnten uns vorstellen, dass es an der ein oder anderen Stelle nicht so eng gesehen wird. Wir haben aber ausschliesslich auf Campsites übernachtet, weil wir uns abends auch immer den Luxus einer Dusche gönnen wollten. Und ganz ehrlich: darüber waren wir IMMER froh. Wenn es tagsüber an die 35 Grad Aussentemperatur anzeigt, weiss man das relativ schnell zu schätzen.

Die meisten Campsites sind an Lodges angeschlossen – oder besser umgekehrt formuliert: viele Lodges bietet auch Campsites an. Was ist der Unterschied zwischen Lodge und Campsite? Zunächst einmal natürlich der Preis: während man für eine Campsite (= auf gut Deutsch «Campingplatz») etwa 300 bis 800 N$ für ein Fahrzeug mit Dachzelt und zwei Personen rechnen muss (ca. 16,- EUR bis 42,- EUR, Stand 03/2023), ist für eine Lodge (= meistens ein Bungalow mit eigenem Badezimmer) schnell mal 2.000 – 3.000 N$ pro Nacht für 2 Personen fällig (ca. 105,- bis 160,- EUR pro Nacht, Stand 02/2023). Die Campsite-Area ist meist etwas ausserhalb der «Lodge-Area», aber in der Regel kann man alle Annehmlichkeiten der Lodge mitbenutzen (Swimmingpool, Bar, Restaurant, WIFI, …). Mit einem Dachzelt kann man logischerweise auf der Campsite übernachten, wer ohne Dachzelt unterwegs ist, geht in die Logde.

Die Ausstattung der Campsites reicht von «fast gar nichts» bis «alles vorhanden». Sehr einfache Campsites haben vielleicht nur eine Gemeinschaftsdusche und -WC. Das war’s, den Rest muss man selbst dabeihaben oder darauf verzichten. Die luxuriöseren Campsites haben dann oft eine private Dusche, privates WC, manchmal auch eine eigene Küche, einen eigenen Stromanschluss und Wasser.

Services

Neben der ausführlichen Einweisung und wertvollen Tipps für das Autofahren in Namibia bietet Kalahari Car Hire auch einen kostenlosen Flughafenshuttle an, wenn man ein Fahrzeug mietet. Diesen grossartigen Service können wir auf jeden Fall empfehlen. Der internationale Flughafen in Windhoek, der Hosea Kutako International Airport, liegt rund 50 km vom Stadtzentrum Windhoek entfernt. Es gibt KEINEN Shuttle-Bus, der euch vom Flughafen nach Windhoek bringt. Ihr müsst also ein Taxi nehmen. Busse verkehren hier unseres Wissens keine. Laut Auskunft der Taxifahrer vor Ort gab es mal einen Bus, der fährt aber nicht mehr. Nun gut, wir wissen nicht, ob es stimmt. Wir haben jedenfalls keine Anzeichen eines regelmässigen Busverkehrs zwischen dem Hosea Kutako und Windhoek gefunden. Die Kosten für ein Taxi vom Hosea Kutako nach Windhoek Zentrum betragen etwa 450 N$ – 650 N$ (24,- bis 35,- EUR, Stand 03/2023) – je nach Tageszeit und Verfügbarkeit. Ein bisschen handeln kann man, das Minimum beträgt aber immer um die 450 N$. Also lasst euch nicht täuschen – die Strecke zwischen Flughafen und Windhoek Zentrum ist eine ordentliche Distanz, und auch nicht ganz billig.

Das bedeutet also, dass man sich beim Buchen eines Geländewagens bei Kalahari Car Hire damit in Summe zwischen 50,- und 70,- EUR sparen kann, wenn man den Rücktransport zum Flughafen einrechnet.

Der Reiseverlauf

Wir hatten auf unserer Rundreise durch Namibia Glück: wir hatten keine Panne. Wir haben einige andere Reisende getroffen, die gleich mehrere Reifenschäden oder Platten hatten und die Reifen wechseln mussten. Keine Panik, falls das passiert: ihr bekommt von Kalahari Car Hire 2 Ersatzreifen und ein Wagenheber-Set dazu. Solltet ihr also tatsächlich einmal einen Plattfuss haben, dann könnt ihr den Reifen zunächst selbst wechseln. Das benötigte Werkzeug ist im Fahrzeug. Bei der nächsten Gelegenheit werdet ihr dann mit einem neuen Ersatzreifen ausgestattet, damit ihr wieder zwei Stück Reifen an Board habt.

Wir hatten bei unserer Reise wie erwähnt das grosse Glück, dass wir die Reifen nie wechseln mussten, auch die Windschutzscheibe blieb heil. Wir hatten nur einen kleinen Zwischenfall, bei dem ein Sicherungsband der Dachzeltabdeckung gerissen ist. Es war zwar kein funktionales Problem, wir wollten es aber trotzdem gleich melden. Wir hatten eine Telefonnummer von Kalahari Car Hire erhalten, wohin wir dann eine kurze WhatsApp-Nachricht mit der Information geschickt hatten. Die Rückmeldung kam relativ schnell mit der Antwort, dass es kein Problem ist und wir alles bei unserer Rückkehr regeln können. Es hat uns schlussendlich auch nichts gekostet, da es einfach Materialverschleiss war.

Auch generell haben wir Kalahari Car Hire als sehr kollegial und angenehm erlebt. Es war von Beginn an ein freundschaftliches Verhältnis. Auch bei der Rückgabe des Fahrzeugs hatten wir überhaupt keine Diskussionen. Das Fahrzeug wurde kurz auf offensichtliche Schäden geprüft. Bei uns war alles in Ordnung und wenige Tage später wurde die Kaution in voller Höhe wieder auf unsere Kredit/Debit-Karte gebucht.

Unser Fazit

Wir hatten uns bereits vor unserer Rundreise mit dem Dachzelt durch Namibia viele Gedanken gemacht. Wie findet man den richtigen Anbieter? Was muss man beachten? Was sind die Stolperfallen? Einerseits sind wir froh, dass wir uns bereits im Vorfeld mit der Reise auseinandergesetzt haben. Schlussendlich haben wir mit Kalahari Car Hire einen kompetenten Partner gefunden, bei denen wir jederzeit wieder unser 4x4-Fahrzeug mieten würden. Daher haben wir uns auch dazu entschieden, diesen Bericht zu schreiben. Eine Rundreise durch Namibia mit einem Dachzelt ist ein echtes Abenteuer! Ein aussergewöhnlicher Roadtrip, den man vielleicht nur einmal im Leben macht. Wir haben Land und Leute kennengelernt und waren von der wilden Schönheit und der Vielfalt des Landes nicht nur überrascht, sondern gelinde gesagt begeistert! Wir können eine solche Reise also mit gutem Gewissen empfehlen! Traut euch, ihr werdet es nicht bereuen. Die Erinnerungen an so einen Trip sind unvergesslich.

Unsere Namibia-Reiseberichte

Wir hoffen, unser Erfahrungsbericht hat Dir gefallen. Falls ja, freuen wir uns über ein kurzes Feedback. Fragen oder Ergänzungswünsche könnt ihr uns selbstverständlich auch gerne mitteilen.

März 2023
Liebe Grüsse

Magdalena und Rene

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Author: The Hon. Margery Christiansen

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